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Die Langstudie vom WZB über PEGIDA ist da

Gestern wurde die angekündigte Langfassung des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) über die Dresdner PEGIDA-Proteste veröffentlicht. Ich hatte mich bereits vor rund einer Woche mit der Frage beschäftigt „Was ist los mit der sächsischen Politikwissenschaft?“ und dabei auch auf die durch das WZB auf einer Pressekonferenz vorab vorgestellten Ergebnisse der Studie verwiesen.

Natürlich sind die wesentlichen Inhalte bereits auf der Pressekonferenz vorgestellt worden, die jetzt vorgelegte Langfassung bietet aber noch einmal einen sehr guten Überblick über den methodischen Ansatz und die Grenzen der Studie.

Auf der Pressekonferenz wurden im Wesentlichen die Ergebnisse der Online-Befragung der PEGIDA-Demonstranten vorgestellt. In der Langfassung sind nun auch die qualitativen Forschungsergebnisse, die aus der Beobachtung der das Demonstrationsgeschehen begleitenden Forscherinnen und Forscher eingeflossen.

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Was ist los mit der sächsischen Politikwissenschaft?

Was ist eigentlich mit der sächsischen Politikwissenschaft los?

Auf der einen Seite haben wir den derzeit mit einer unheimlichen medialen Präsenz ausgestatteten Prof. Werner Patzelt, der sich als Vertreter der faktenfreien PEGIDA-Deutung inszeniert und dabei auch nicht davor zurückschreckt, der extrem rechten Wochenzeitung Junge Freiheit ein Interview zu geben und ihr treudoof in den Schreibblock zu diktieren, der politische Diskurs in Deutschland habe sich nach links bewegt. Dafür bleibt er zwar jedweden Nachweis schuldig (interessant wäre an der Stelle auch, warum PEGIDA dann ausgerechnet in Sachsen und hier vor allem in Dresden stark ist, also einer Region, für die man angesichts einer traditionell äußerst konservativen sächsischen CDU wohl kaum von einem politischen oder politisch-diskursiven Linksruck sprechen kann), das neurechte Journalistenherz macht dabei natürlich schon einen Freudensprung. Bei Prof. Patzelt verwundert dieses Verhalten und diese Positionierung nicht. Immerhing stammt er aus dem sächsischen Klüngel der Extremismus-„Theoretiker“ rund um Prof. Uwe Backes und Prof. Eckehard Jesse, deren „Theorie“-Ansatz definitiv nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügt (mehr dazu hier und hier).

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